Gold News

Rückzug des Kapitalismus

Die Bedeutung von Fannie und Freddie für Dollar, freie Handelsaktivitäten und Steuern...


WIE SURREAL
, schreibt Dan Denning, Redakteur des australischen Daily Reckoning.

Es fehlen weniger als zehn Wochen zu dem Ende des unterhaltsamsten amerikanischen Präsidentschaftswahlkampfes der letzten Jahrzehnte. Doch in den USA schwächt der Kapitalismus.

Er wird von einem Haufen sozialistischer Banker und anderen Politiker angegriffen, die bezahlt werden, um ihre Interessen zu repräsentieren (und die selber hoffen, dass der Markt sich zu ihren Gunsten dreht, bevor amerikanische Wähler im November ihre Entscheidung treffen werden).

Die Geschichte kennen wir alle schon sehr gut. Am Wochenende hat das amerikanische Finanzministerium die vorläufige Kontrolle der zwei grössten, amerikanischen Baukreditinstitute - die von der Regierung gesponserten Unternehmen Fannie Mae und Freddie Mac - übernommen. Das Ministerium wird ca. $1 Milliarde in jede der zwei Unternehmen pumpen und als Gegenleistung Vorzugskapital bekommen. Die Regierung wird auch Optionsscheine bis zu 80% der gesamten zwei Unternehmen bekommen. Wahrscheinlich werden auch noch mindestens $200 Milliarden neu gedrucktes Geld gebraucht, um sie Solvent zu erhalten.

Es ist aber jetzt schon klar, dass amerikanische Steuerzahler 100% des Risikos haben. Fannie und Freddie waren anscheinend zu gross, um Bankrott zu gehen. Die Frage ist nun, ob diese kurzfristige Verstaatlichung zur Insolvenz von anderen amerikanischen Instituten führen wird... wie der Dollar selber oder Schatzanweisungen.

Der globale Aktienmarkt hat diese Aktion ganz und gar geliebt. Nach Verluste in der Höhe von einer halben Trilliarde Dollar seitens globaler Kreditgeber, haben Trader die Idee geliebt, dass der schlimmste Teil vorbei sein könne. Der grosse Teil der Finanzwelt erholte sich. Auch der Dollar ist stärker, was etwas komisch ist, wenn man bedenkt, dass die US-Regierung gerade in seiner Bilanz $5,3 Trilliarden Passivposten hinzugefügt hat.

Aber das ist das Thema, das jetzt in den Zeitungen weltweit zu lesen ist: Die USA führen die Kurve! Die Vereinigten Staaten hatten ihren Wachstumsnachlass, ihre schwächere Währung, ihr massives Einschmelzen der Immobilienindustrie - und leben immer noch. So, jetzt sind Fannie und Freddie von Uncle Sam in den Schoss genommen worden, und Amerika ist in erster Linie im globalen Spiel.

Das ist auf jeden Fall das Thema, und es ist wahrscheinlich wahr in Bezug auf einem Land wie dieses, dessen Währung immer weiter sinkt und dessen Hauspreise gerade mal damit angefangen haben.

Wie sollte das alles langfristig gut für den Dollar sein?

In der Zwischenzeit sind die anderen Verlierer dieses Wochenende diejenigen Finanzinstitute, die Vorzugskapital auf den globalen Börsen hatten. Die normalen Aktieninhaber hatten niemals Rechte. (Die letzten Käufer, v.a. Hedge-Funds, hatten auch keinen gesunden Menschenverstand.) Aber nach der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) 'während viele Institute normales oder Vorzugskapital dieser zwei von der Regierung gesponserten Unternehmen haben, haben eine geringe Anzahl kleinerer Institute Bestände, die im Vergleich zu ihrem Kapital sehr gross sind.'

Diese kleineren Kreditgeber sind am schlechtesten dran. Die Regierung hat vor, zusammen mit ihnen an einem 'Geldrückerstattungsplan' zu arbeiten. Aber wenn Sie denken, dass dieses Ereignis das Ende der Verluste sei, sollten Sie es sich noch mal überlegen. Es wird noch mehr Bankinsolvenzen geben, und es wird sie bald geben.

Und die Optionsbesitzer in China und Japan? Es wird ihnen gut gehen. Wir wissen nicht genau, wie das geschehen wird, aber wir denken, dass irgendwie diese Obligationen der globalen Börsen in Tausch gegen neuen US-Schatzanweisungen (die von dem Finanzministerium gedruckt werden) auf der Bilanz der Federal Reserve enden werden. In anderen Worten glauben wir, dass die Obligationen der globalen Börsen monitisiert werden.

Und wie sollte den DAS gut für den Dollar sein? Vielleicht verstehen Sie das, wir verstehen es aber nicht.

Aber wir werden uns nicht gegen eine grosse Hilfeaktion für die Erholung des Marktes wehren. Es wäre schwierig die Verstaatlichung von Fannie und Freddie als alles andere als ein massives, offizielles Einhalten seitens des freien Marktes zu betrachten. Vielleicht fängt jetzt eine neue Phase - weniger Freihandel, höhere Steuern und mehr Verstaatlichungen.

Der Gegenschlag der Regierung gegen die Globalisierung könnte eine Zeit lang anhalten und die Energieressourcen - und vielleicht auch die Edelmetalle - einen notwendigen Kauf für Nationalregierungen werden. Kapitalismus und Freihandel ziehen sich zurück.

Ehemaliger Editor von Strategic Investment mit Lord William Rees-Mogg, Dan Denning ist ein selbständiger Investment Analyst in Melbourne, wo er Editor der australischen Auflage von The Daily Reckoning ist. Er ist auch der Bestseller-Autor von The Bull Hunter (Wiley & Sons).                Sehen Sie hier alle Artikel von Dan Denning

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